Oberflächensalzgehalt von Oberflächendriftern
Im Rahmen des SMOS CAL/VAL Programms wurden Anfang März 2010 Oberflächendrifter, die mit einem Salzgehaltssensor ausgerüstet sind, zur Validierung des Salzgehaltes an zwei Schlüsselpunkten im Weltozean ausgesetzt, 10 im westlichen tropischen Pazifik, sowie Ende Juni 2010 weitere 11 in der Grönland-Island See. Der Sensor ist unter der Oberflächenboje, in etwa 50 cm Tiefe angebracht. Die Salzgehaltsdaten aus dieser geringen Tiefe werden die Kenntnisse über Salzgehaltsvariabilitäten an der Oberfläche vertiefen und mit Hilfe von weiteren, in anderen Meeresgebieten ausgesetzten bzw. auszusetzenden Oberflächendriftern helfen, die vom SMOS Satelliten abgeleiteten Oberflächensalzgehalten zu validieren. Die Eindringtiefe des L-Band Strahlungssignals des Satelliten beträgt nur 1 cm, so dass die Messungen der Oberflächendrifter gute Vergleichsdaten liefern.
Die unteren Abbildungen zeigen Bewegungen von jeweils 10 Driftern und den gemessenen Salzgehalt für den tropischen Pazifik (links) und die Grönland-Island-See (rechts).
Niederschlag verändert den Salzgehalt an der Oberfläche, allerdings tritt er meist nur stundenweise und in regional begrenzten Gebieten auf. Über eine gewisse Zeit und Raum integrierter Niederschlag wird auch den Salzgehalt in der oberen Wasserschicht verändern, doch wie schnell vermischt sich der Niederschlag und ist er durch SMOS messbar? Kann sogar die Veränderung im Salzgehalt einen Rückschluss auf die Menge des nur ungenau messbaren Niederschlags erlauben? Diese Fragen sind weiterhin Bestandteil aktueller Forschung, deren Beantwortung durch die Unsicherheiten in den Daten schwierig sind. Erste Studien finden sich unter:
Rain‐induced variability of near sea‐surface T and S from drifter data, (Reverdin et al., 2012)
Sea surface salinity under rain cells: SMOS satellite and in situ drifters observations (Boutin et al., 2014)
Validation of salinity data from surface drifters (Reverdin et al., 2014)