Salzgehaltsmessungen mit Thermosalinographen von fahrenden Schiffen
Thermosalinographen (TSG) sind Instrumente, die im Schiff installiert und mit einem eigenen Seewasserzugang versehen sind. Sie messen kontinuierlich die Temperatur und Leitfähigkeit des Wassers, aus denen der Salzgehalt abgeleitet werden kann. Wird der Salzgehalt gegen Drift und Verschmutzungen kalibriert, liefern TSG brauchbare Daten entlang von Schiffsrouten. Die Messungen stammen aus einer Tiefe von 3 bis 15 m, was von dem jeweiligen Schiff abhängt. Im Rahmen des Gosud Projekts werden global Daten von Handelsschiffen (VOS: voluntary operating ships) zusammengetragen.
Eine aktuelle Karte mit Daten der TSG entlang der Route des deutschen Forschungsschiffes Poseidon, das im August 2012 im Nordatlantik unterwegs war, wird hier mit den Daten des ESA SMOS Satelliten desselben Monats verglichen (siehe Abbildung oben). Die SMOS Salzgehalte sind im Nordatlantik erst ab 2012 glaubwürdig, da bis dahin Radio Frequency Interference (RFI) die Daten zu sehr beeinflusste.
Obwohl die Daten aus unterschiedlichen Tiefen stammen, von SMOS direkt an der Oberfläche und von dem TSG aus etwa 4 m Tiefe, und auch die absoluten Salzgehalte differieren, stimmen die Strukturen der Salzgehaltsverteilung sehr gut überein: Die geringen Salzgehalte entlang Grönlands Küste spiegeln die Ausbreitung des sommerlichen Schmelzwassers mit dem Ostgrönlandstrom wieder. Siehe dazu Köhler et al., (2015): Quality assessment of spaceborne sea surface salinity observations over the northern North Atlantic.